Der HIV-Positive bildet täglich ca. 10 Milliarden Viren, die etwa 6 Stunden bis 2 Tage im Körper zirkulieren. Gleichzeitig bildet der Körper Milliarden von CD4+ Lymphozyten, die den „Kampf“ gegen die Viren führen. Oft erst nach Jahren bricht das Immunsystem zusammen und eine aidsdefinierende Erkrankung tritt auf.
Nun wachsen eine Reihe von Mikroorganismen sowie Tumore, die bei intaktem Immunsystem mehr oder weniger unschädlich sind, unkontrollierbar . Kann der Fortgang der Krankheit mit einer antiretroviralenTherapie nun nicht aufgehalten werden, führt dies zum Tod. Der häufigste Übertragungsmodus ist Sex mit einem infizierten Menschen. Andere Wege sind Injektion bzw. Übertragung von Blut und Blutprodukten, und die Übertragung von der Mutter auf das Kind bei oder nach der Geburt.
Das Risiko einer Infektion im täglichen Umgang miteinander ist vergleichsweise gering. Über Insekten oder Tröpfchen-infektion wird HIV nicht übertragen. Eine Schutzimpfung gibt es nicht.Früher als keine medikamentöse Therapie möglich war erkrankten etwa 50% der Infizierten innerhalb der ersten 10 Jahre. Diese Zeitspanne läßt sich dank neuerdings zur Verfügung stehender Medikamente deutlich verlängern.Wann der richtige Zeitpunkt eine antiretrovirale Therapie zu beginnen gekommen ist, ist eine der schwierigsten und umstrittensten Fragen unter den Medizinern. Anhaltspunkte bieten Werte wie die Viruslast und die CD4+ Lymphozyten Zahl. Unter 200 CD4-Zellen ist mit Sicherheit eine Therapie nötig. Ziel dieser Therapie ist die Viruslast unter die Nachweisgrenze zu bringen, was derzeit bedeutet weniger als 50 Kopien HI-Virus pro Mikroliter Blut. Eine komplette Keimelimination ist derzeit nicht in Sicht.
Das Human Immunodeficiency Virus: Nach den jüngsten Erkenntnissen läßt sich der Ursprung der Epidemie auf Viren zurückführen, die in Zentralafrika von Schimpansen auf Menschen übertragen wurden. Übertragungsweg war wahrscheinlich die Zubereitung und der Verzehr von Affenfleisch. Die erste Infektion ist aus dem Jahr 1959 bekannt. Wachsende Mobilität Mitte der 70er Jahre führte dann zur weltweiten Verbreitung.Das „menschliche Immunschwäche Virus“ ist ein Retrovirus mit einer äußeren Doppellipidmembran Hülle aus der 72 „Andockproteine“ herausragen. Im Viruskern befinden sich 2 Kopien einsträngiges Virus-RNS-Genom sowie zwei wichtige Enzyme, die Reverse Transkriptase und die Protease. HIV dockt an die CD4-Zelle an und es kommt zu einem Verschmelzen der Virusmembran mit der Zellmembran. Nach dieser „Fusion“ wird der RNS-Strang des Virus mittels der Reversen Transkriptase in einen DNS-Doppelstrang umgeschrieben, den dann der menschliche Zellkern vermehrt. Mit Hilfe dieser DNS synthetisiert die Zelle Virusproteine, die von der Protease zum kompletten Virus zusammengefügt werden. Folge ist, daß die infizierte CD4-Zelle bis zu Ihrem Absterben nach 2-3 Tagen ca. 10 Millionen Viren produziert, die die Zelle verlassen um neue CD4-Zellen zu befallen.