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Die HIV-Infektion ist eine schwerwiegende Infektion des Immunsystems und führt unbehandelt zum Vollbild AIDS. Heutzutage gibt es verschiedene  Medikamente mit denen die Infektion gut behandelt werden kann. Trotzdem ist die Infektion in viele Regionen der Welt  ein großes Problem. Weltweit leben rund 39 Millionen Menschen mit HIV, die meisten in Afrika südlich der Sahara. Damit weniger Menschen infiziert werden, ist Aufklärung sehr wichtig.  Abhängig von den kulturellen Gegebenheiten kann die gesundheitliche Aufklärung über HIV sehr eingeschränkt sein.

 

In manchen Kulturen wird kaum über Sexualität gesprochen. HIV ist dort ein Tabu-Thema. Viele Menschen schämen sich oder haben Angst vor Diskriminierung. Deshalb lassen sie keine Tests durchführen oder suchen keine professionelle Hilfe auf. Laut der WHO (World Health Organization) ist Stigmatisierung einer der bedeutsamsten Gründe, warum Menschen keine Behandlung erhalten. 

 

Ein kulturell angepasster Ansatz kann helfen, solche Barrieren wie Scham oder Stigmatisierung zu überwinden. Ein gutes Beispiel ist das Projekt THETA in Uganda. Hier arbeiten Ärztinnen und Ärzte mit traditionellen Heilern bzw. Gesundheitspraktiker zusammen. Diese Heiler sind in den Dörfern sehr angesehen. Wenn sie über HIV sprechen, hören die Menschen zu. So lernen die Menschen vor Ort, wie man sich schützt und warum ein Test wichtig ist. 

 

In Südafrika wird ein anderen Weg genutzt. Das Projekt Dance4life setzt auf Tanz und Musik. Jugendliche lernen dort spielerisch, wie HIV übertragen wird und wie man sich vor einer Infektion schützen kann. Solche Programme sind erfolgreich, weil sie Spaß machen und die Jugendlichen offen über das Thema reden. 

 

Auch in Deutschland gibt es Herausforderungen. Einige Menschen erfahren erst spät, dass sie HIV infiziert sind. Sie kennen die Angebote zur Testung nicht oder haben Angst vor Diskriminierung. Deshalb gibt es Projekte wie „Jugend gegen AIDS“. Dort klären Jugendliche andere Jugendlichen auf, oft in Schulen oder Clubs.

 

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Rolle der Frau. In vielen Kulturen haben Frauen nur eingeschränkten Einfluss auf Entscheidungen zur Verhütung und Gesundheitsvorsorge. Besonders in patriarchalische geprägten Gesellschaften   ist es für vielen Frauen schwierig, über ihren eigenen Körper zu bestimmen. Sie können oft nicht selbst entscheiden, ob Schutzmaßnahmen wie Kondome verwendet werden. Auch Themen wie Sexualität oder HIV werden in manchen Familien oder Gemeinschaften kaum offen angesprochen, was dazu führt, dass Frauen nicht über ihre Risiken Bescheid wissen.              

 

Diese Abhängigkeit und das fehlende Wissen erhöhen das Risiko, sich mit HIV zu infizieren. Laut NAIDS (United Nations Programme on HIV/AIDS ) sind besonders junge Frauen in Afrika südlich der Sahara stark betroffen - ihr Risiko,  sich anzustecken, ist dort deutlich höher als das der Männer. Um dem entgegen zu wirken, gibt es zahlreiche Programme, die gezielt Frauen fördern: Sie vermitteln Wissen über Sexualität , stärken das Selbstbewusstsein der Frauen und helfen ihnen, unabhängigere Entscheidungen zu treffen. Solche Projekte zeigen, wie entscheidend es ist, Aufklärungsarbeit sowohl an kulturelle Hintergründe als auch an Geschlechtsspezifische Bedürfnisse anzupassen. 

 

HIV-Aufklärung ist überall wichtig, aber sie muss zur Kultur passen. Am besten funktioniert sie, wenn lokale Autoritäten eingebunden werden, wenn kreative Methoden wie Musik oder Theater genutzt werden und wenn Frauen gestärkt werden. Nur so können Vorurteile abgebaut werden und mehr Menschen Hilfe bekommen. 

 

 

Quellen: 1.THETA: Traditional and Modern Health Practitioners Together against AIDS – Wikipedia; 2. Dance4life: Empowering young people to protect their health • Spring Impact; 3. „ Jugend gegn Aids“:https://www.forschung-ist-die-beste-medizin.de/kooperationen/botschafter/jugend-gegen-aids; 4. UNAIDS: Global HIV & AIDS statistics — Fact sheet | UNAIDS